gesprinklerte Verkaufstätte+"Entrauchung" über die Belüftung

Benutzer_1092

Hallo

Bei Verkauftstätten scheint der Gesetztgeber von anderen Lüftungsraten auszugehen als in der Praxis vorhanden?

Wurden die Lüftungsanlagen früher mit höheren Luftwechselraten betrieben? Haben Sie damit besser "entraucht"?

Neue Verkaufsstätten werden scheinbar gerade mit 6m?/m?/H betrieben-keine Wunder, daß ich dort nach einer Stunde Kopfschmerzen habe. Die Musterverkaufstättenverordnung sagt, daß die Lüftungsanlage weiter laufen darf. Anforderungen an den rauchanzug habe ich nicht gefunden.

Wozu also noch Brandschutzklappen zum Lager einbauen, weil die Lüftung soll ja "entrauchen", müßte man ja wieder auffahren. Jetzt haben wir eineVerkauffstätte mit Sprinkleranlage also diesen ominösen "KALTRAUCH".

Welche Luftungsraten sind hier sinnvoll,

damit ich nach 35m einen Ausagng erreichen kann,

damit die FW sicher löschen kann?

damit das Tragwerk thermisch entlastet wird

Vom Gesetzgeber werden ja die scheinbar niedrigen Lüftungsraten (gewollT) geduldet. Die gleiche Verkauftstätte als Messe in einer Versammlungsstätte hätte ganz andere Anforderungen.

Welche Luftmengen würdet Ihr im Brandschutzkonzept fordern?

Kann eine normale Lüftung eine Verkaufstätte "entrauchen"

Benutzer_465

Hallo Tatonka,

da mit der Lüfungsanlage zur Rauchableitung ist ein heikles Thema, der Gesetzgeber hat nur einen Satz hingeschrieben, und der Planer will/muss irgendwas nachweisen.

Ich würde zunächst mal das SCHUTZZIEL der Rauchableitung formulieren. Ist es z.B. eine hohe Verkaufsstätte - Baumarkt - dann m.E. ähnlich wie Industriebau, d.h. Rauchableitung zur Unterstützung der Feuerwehr, und für Sicherung der Rettungswege nicht unbedingt erforderlich. Dann sind die Luftwechselraten eher unkritisch.

Ist also Einzelfallbetrachtung.

Aber Praxiserfahrungen hierzu würden mich auch interessieren.

mfG

Michael Koeppen

Benutzer_822

es gibt zur Problematik eine Umfrage der Berufsfeuerwehr Frankfurt bei allen größeren Städten. A l l e sagen, daß die "Entrauchung über Lüftungsanlagen

n i c h t funktioniert, weil die Luftmenge zu gering ist und die Luftführung dann so erfolgen muß, daß keine Trennwände / Brandwände durchfahren werden, weil diese im Brandfall durch Klappen gesichert werden müssen.

Die Leute sollen rechtzeitig raus sein, was bei der zulässigen Rettungswegelängen auch eher fragwürdig ist (nicht beim Sportler aber bei der "Altersrolli Oma"), die Feuerwehr braucht angeblich nicht viel tun, weil der Sprinkler das Feuer klein hält, im optimalen Fall auch löscht. Das Entrauchen dauert dann halt sehr lange ... Feuerwehr kostet doch nichts ... ist das Gemeine an solchen Murksvorschriften.

Einziger Trost: bisher ist noch kein Nutzer und kein Feuerwehrmann dabei zu Tode gekommen ... wir sollten es aber auch nicht bis dahin kommen lassen.

Richtig ist es, eine richtige Entrauchung zu planen und herzustellen.

Für die "verlängerten Fluchtwege" ist dies erforderlich, dazu reicht die Alibilüftung nicht. mfg Schächer

Benutzer_465

Naja, man kommt schon in Erklärungsnotstand gegenüber dem Bauherrn, wenn man als Brandschutzplaner mehr fordert als das Gesetz, und das kostet ja auch

- Brandgasventilatoren

- Entrauchungskanäle / Entrauchungsklappen

- Sicherheitsstromversorgung dafür

Wenn man erdgeschossig ist, ist man noch fein raus, da werden eben Dachlichtkuppel-NRA gemacht, was sich ohnehin anbietet...

M. Koeppen

Benutzer_1092

Fein raus mir RWA-Kuppeln?

Bei den Heizkosten im Moment wohl keine Alternative für den Bauherrn.

Würde "Kaltrauch" sich den über natürliche Rauch- und Wärmeabzugsöffnungen abführen lassen?

Jetzt kommt auch noch ein Glaubenskrieg´

weil ja jeder sein Produkt - Lichtkuppel- maschn. Entrauchung belobhudeln muss.

Eine Information des FVLR Fachverband

Lichtkuppel, Lichtband und RWA e. V.

Heft 14

Dr.-Ing. Ludger Siepelmeyer-Kierdorf, schreibt:

Obwohl gelegentlich diskutiert, sollte von der Feuerwehr

auf keinen Fall verlangt oder erwartet werden, im Brandfall

eine für sie fremde Lüftungsanlage für Entrauchungsoder

Belüftungszwecke zu steuern

sieht Herr Rüpel aus DD genau so - nur leider die Berliner FW nicht

weiter im Text

Lüftungsanlagen sind damit zur Entrauchung grundsätzlich

nicht geeignet, es sei denn, die Lüftungsleistung, das

Kanalnetz, die Ventilatoren sowie die Energieversorgung

und die Lüftungszentrale sind für den Brandfall ausgelegt,

und die Lüftungsleitungen weisen auf der Abluftseite

keine Absperrvorrichtung auf

http://www.fvlr.de/downloads/FVLR-Hefte/FVLR_Heft_14.pdf

Nebenbei mal bemerkt:

es gibt inzwischen doch etwas bessere Forensoftware, bei der zitieren, Einstellen von Bildern, Verlinkungen und Zeichnungen problemlos möglich ist, weitere Kritikpunkte fehlende Editier/Vorschaufunktionen.

Benutzer_1092

Also wenn 6m?pro m? Fläache pro Stunde der Minimal wert sin - welche Lüftungsraten benötige ich den aus Ihrer Sich um wirksamm zu entrauchen.

Vom Gesetzgeber reichen ja die 6m? - aber reichen die auch vor einem Richter?